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Im Innovationsfeld Immobilisierung von Wirkstoffen und Mikroorganismen zur Biofunktionalisierung von Materialoberflächen sowie biotechnologischen Nutzung spielen – neben Bakterien und Pilzen – Mikroalgen einen zentralen Forschungsschwerpunkt in unserer Arbeitsgruppe GMBU „Funktionale Schichten“. Im Gegensatz zu den Makroalgen (z.B. Seetang) sind Mikroalgen mikroskopisch klein und meist einzellig. Sie kommen in einer Vielzahl von Formen vor. Wie Pflanzen, sind Algen und Cyanobakterien in der Lage mithilfe der Photosynthese Sonnenlicht in chemische Energie umzuwandeln. Diese einzigartige Fähigkeit ermöglicht es ihnen, Biomasse aus Kohlendioxid und Wasser aufzubauen. Bei der Produktion von Sauerstoff spielen sie eine entscheidende Rolle. Im Vergleich zu höheren Pflanzen können Algen das Sonnenlicht effizienter nutzen, was ihre Anwendung in verschiedenen Branchen, darunter Pharma-, Nahrungsmittel-, Futtermittel- und Kosmetikindustrie, besonders attraktiv macht.
Hier sind einige Aspekte, wie Mikroalgen genutzt werden können:
In aktuellen sowie vergangenen Forschungsprojekten haben wir insbesondere die biotechnologische Anwendung von Mikroalgen unter den folgenden Themenschwerpunkten erforscht:
Zielstellung des Projektes war die Entwicklung eines durchströmbaren, textilbasierten Photobioreaktors. Dieser soll in Aquakulturanlagen integriert werden, um überschüssige Nährstoffe wie Nitrat und Phosphat aus Futtermittelresten und Tierausscheidungen zu entfernen. Die gewonnene Algen-Biomasse kann bestimmten Tierarten wie Garnelen direkt als Lebendfutter dienen. Als Modellorganismus diente die Mikroalge Chlorella vulgaris, da diese sehr rubust ist und eine schnelle Wachstumsrate aufweist. Mit Hilfe des Sol-Gel Verfahrens wurde die Mikroalge erfolgreich auf textilen Trägern immobilisiert. Weitere Infos zum Projekt hier: Projekt „Tex-As“.
Chlorophyll, das natürliche Pigment in Pflanzen und Algen, dient nicht nur der Photosynthese, sondern findet auch Anwendung als Biosensor zur Detektion von Schadstoffen. Durch die Messung der Abnahme der Fluoreszenz von Chlorophyll in Gegenwart eines Schadstoffes kann die Belastung der Umgebung mit diesem Schadstoff quantifiziert werden. In vergangenen Forschungsarbeiten haben wir Mikroalgen in kleinen Alginat-Spots immobilisiert und mit aminofunktionalisierten SiO2-Solen stabilisiert und diese für Toxizitätstests eingesetzt und die Abnahme der Fluoreszenz bestimmt.
ANSPRECHPARTNER:
Dr. Ulrich Soltmann
Fachsektion Dresden – „Funktionelle Schichten“
Tel.: 0351 / 2695 343
E-Mail: soltmann@gmbu.de
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