Biopolymere aus Algen

Hintergrund des Projektes „Entwicklung eines Verfahrens zur Gewinnung von Exopolysacchariden der Rotalge Porphyridium sp. als Wirksubstanz zur prophylaktischen Behandlung der Bienenkrankheit Nosemosis“ ist die Bedeutung von Insekten (Bienen, Hummeln) bei der Produktion von Nutzpflanzenarten, da ca. 70% der weltweit produzierten Nutzpflanzenarten eine Insektenbestäubung erfordern. Eine der häufigsten und weit verbreitetsten Erkrankungen von adulten Bienen und Hummeln in Europa ist die Krankheit Nosemosis, die durch Mikrosporidien der Gattung Nosema verursacht wird. Diese Krankheit stellt im Zusammenhang mit anderen Stressfaktoren (Pestizide, verringertes Futterangebot, Klimawandel) eine Ursache für vermehrtes Bienensterben dar. Als bislang einzig wirksame Behandlungsmaßnahme gilt das Antibiotikum Fumagillin, das jedoch in den meisten europäischen Mitgliedsstaaten aufgrund möglicher Rückstände in Honig nicht mehr eingesetzt werden darf.

Rotalgen der Gattung Porphyridium bilden sulfatierte Exopolysaccharide, für die zahlreiche inhibierende und schützende Eigenschaften wie antivirale, antibakterielle, antitumorale, antioxidative oder antiinflammatorische Wirkung beschrieben wurden. Für diese Exopolysaccharide ist ebenfalls eine Aktivität gegen die Parasiten, die die Krankheit Nosemosis auslösen beschrieben worden.

Ziel im Projekt ist es die Entwicklung eines Präparates gegen diese Parasiten auf Basis der Wirksamkeit der Exopolysaccharide aus Rotalgen voranzutreiben.

Notwendig dafür ist die technische Kultivierung der Rotalge mit anschließender Gewinnung der Exopolysaccharide aus dem Kulturmedium. Die so gewonnenen Polysaccharidfraktionen müssen dann aufgereinigt und hinsichtlich ihrer Produkteigenschaften optimiert bzw. modifiziert werden, um sie in geeigneter Form als Wirksubstanz mit dem Futtermittel verabreichen zu können.

Projektpartner: BioSolutions Halle GmbH

Laufzeit: 01.10.2020 – 30.06.2023

Förderträger: FNR e.V.